Stand: 08. Oktober 2025
1 Nachbarschaftshilfe
Notfunk zur Nachbarschaftshilfe ist hauptsächlich bei Ausfall des Stromnetzes und den dadurch bedingten Ausfall der zivilen Kommunikationsnetze geplant. Die Nachbarschaftshilfe wird selbstständig, insbesondere ohne Unterstützung oder Organisation durch Behörden, geleistet. Durch den fehlenden Behördenkontakt ist der Nachbarschafts-Notfunk nicht für Notrufe bei akuten Notfällen geeignet. Für Notrufe sind die Depots der Ortsfeuerwehren die richtigen Anlaufstellen.
1.1 Gegenseitige Information
Die Teilnehmer am OV-Notfunknetz geben untereinander Informationen weiter, die für die anderen Teilnehmer von Interesse sind. Das sind z.B. Ursache, Umfang und voraussichtliche Dauer des Katastrophenfalls, Ort und Zeit staatlicher Hilfsangebote, Mitteilungen von Behörden, passierbare/unpassierbare Straßen, Wetterbericht. Es werden nur Informationen aus seriösen Quellen weitergegeben.
1.2 Unterstützung der Nachbarschaft
In vielen Fällen wird Nachbarschaftshilfe die einzige verfügbare Hilfe sein. Wir bringen unsere Fähigkeiten in der Telekommunikation in die lokale Nachbarschaftshilfe ein. Das sind z.B. Weitergabe von Informationen aus dem OV-Notfunknetz oder von Rundfunksendern, technische Unterstützung beim Einstellen von Radios auf aktive Sender, Basteln von Antennen für besseren Radioempfang, lokale Vernetzung über WLAN, PMR, Freenet u.ä., Basteln von Adaptern zur Nutzung von Werkzeugakkus für Notbeleuchtung oder Radios…
Für Nachbarschaftshilfe muss das eigene Shack nicht verlassen werden. Es können die eigenen fest installierten Antennen genutzt werden. Werkzeug, Ersatzteile, Bedienungsanleitungen usw. sind vor Ort. Die Masse von Geräten und Stromversorgung spielt keine Rolle.
1.3 Erweiterte Unterstützung
OMs mit Satelliteninternet oder Winlink können das Senden und Empfangen von E-Mails anbieten. Wer Kontakt mit Stationen hat, die eine Satelliten- oder Winlink-Verbindung haben oder sich außerhalb des Katastrophengebietes befinden, kann solche Dienste ebenfalls anbieten.
1.4 Technik und Organisation
Wichtigste Voraussetzung ist eine stabile Notstromversorgung von Funkgerät und Zubehör.
Liegt keine ausdrückliche Alarmierung vor, wird das OV-Netz
4h nach einem Stromausfall
aktiviert. Einsatzbereite Stationen melden sich bei der
Leitstation DL0ANA.
Für das OV-Notfunknetz wird
145.300MHz FM als Hauptkanal
vereinbart. Stationen, die nicht ständig empfangsbereit sein können, aktivieren ihre Station jeweils
10min nach jeder vollen Stunde.
Zu diesem Zeitschlitz sendet die Leitstelle vorliegende Informationen und Meldungen.
Für kurze Text- oder Statusmeldungen (z.B. bin qrv 10:10MEZ auf 145.300 oder Trafobrand Chemnitz-Röhrsdorf) kann zusätzlich
Meshtastic EU868, Long Fast
genutzt werden.
Für längere Meldungen oder bei speziellen Erfordernissen kann nach vorheriger Absprache
FLMsg mit MT63-2000L oder 8PSK1000F in FM auf 144.550MHz
genutzt werden.
Jeder Teilnehmer prüft zusätzlich selbstständig welche entfernten Relais und Digipeater zuverlässig erreicht werden können.
2 Unterstützung von Behörden
Der OV hält Kontakt zur unteren Katastrophenschutzbehörde (Landratsamt Erzgebirgskreis). Mehrere OV-Mitglieder besitzen ein BOS-Sprechfunkzeugnis. Im Katastrophenfall unterstützen wir auf Anforderung die Arbeit von Behörden oder Hilfsorganisationen. Einsatzort sowie technische und organisatorische Rahmenbedingungen werden dabei durch die Behörden oder Hilfsorganisationen vorgegeben.
3 Warnmeldungen
Für die Region bestimmte Meldungen des Modularen Warnsystem (MoWaS) des Bundes werden vom OV im Primary Channel des Meshtastic-Netzes ausgesendet.
4 Anhang
Stationen mit Satelliteninternet: DH1DF
Stationen mit Winlink: DH1DF, DL1JHR, DG0JW
Stationen mit Meshtastic: DH1DF, DN9VE, DL1JHR, DH2LM, DG0RB, DO7MRC, DG0JW, DM3CV, DL9AYS
Portable Meshtastic-Solarnodes: DH1DF, DL1JHR, DH2LM
Stationen mit MT63 und 8PSK: DH1DF, DL1JHR, DH2LM, DG0RB, DL5JMN, DF4XF
Stationen mit BOS-Sprechfunkzeugnis: DH1DF, DG0JW, DG0YA, DL3MLA
Weitere Informationen
Stromversorung mit Werkzeug-Akkus